Anamnese

Die Patientin war am Vortag auf glatter Fläche gestürzt und hatte den Sturz mit beiden Armen ausgestreckt abgefangen. Sie stellte sich mit persistierenden Schmerzen in beiden Ellenbogen in der Praxis vor.

Befund

Auffällig war bei der Untersuchung eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung mit Streckhemmung im Ellenbogengelenk auf beiden Seiten. Auch die Umwendbewegung im Ellenbogengelenk war auf beiden Seiten schmerzhaft sowie auch ein Druckschmerz über dem Radiusköpfchen.

DVT

In dem durchgeführten DVT des linken Ellenbogens zeigte sich eine Radiushalsfraktur ohne Gelenkbeteiligung. Insgesamt fand sich auch keine relevante Dislokation, daher Klassifikation nach Mason I. In der DVT Aufnahme des rechten Ellenbogens zeigte sich eine Radiusköpfchenfraktur mit Gelenkbeteiligung. Die Dislokation war kleiner 2 mm, sodass auch hier die Klassifikation Mason I vorliegt. Insgesamt zeigte sich in beiden Gelenken eine achsen- und gelenkgerechte Stellung mit korrekter Zentrierung der Radiusköpfchen auf das Capitulum humeri.

Therapie

Durch die genaue Darstellung im DVT konnte problemlos die Entscheidung getroffen werden, eine konservative Therapie einzuleiten. Es erfolgte dann an beiden Ellenbogen eine Ruhigstellung in einer Gipsschiene für 1 Woche. Daran knüpfte die frühfunktionelle Beübung an. Nach 6 Wochen konnte problemlos der Belastungsaufbau durchgeführt werden. In den Röntgenkontrollen zeigte sich eine gute Durchbauung der Frakturen ohne weitere Dislokationen. Zuletzt zeigte sich auf beiden Seiten noch ein Streckdefizit von 10° bei freier Umwendbewegung. Aktuell wird weiterhin noch Physiotherapie durchgeführt. Es handelt sich aber um ein sehr gutes Ergebnis nach den stattgehabten Frakturen.

Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 7 | Sommer 2022

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