Perspektive DVT – Das breite Anwendungsfeld eines DVT und dessen Einsatz in der HWS-Diagnostik

Alexander SchmidtExtremitätendiagnostik, Publikationen


Perspektive DVT – Das breite Anwendungsfeld eines hochauflösenden digitalen Volumentomografen und dessen Einsatz in der HWS-Diagnostik


Erschienen in: OUMN 1/20, Februar 2020 – Prof. Dr. med. Oliver Tobolski, SPORTHOMEDIC, Köln 

Dienstag, 18.02.2020


SPORTHOMEDIC als Sportorthopädische Praxisklinik in Köln steht mit seinen hoch spezialisierten Orthopäden und Chirurgen für eine ganzheitliche Versorgung aller Patienten auf neuestem technischem Stand. Seit April 2018 nutzt SPORTHOMEDIC den digitalen Volumentomographen (DVT) SCS MedSeries® H22 zur 3D-Schnittbildgebung im Bereich der oberen und unteren Extremitäten sowie insbesondere zur hochauflösenden Diagnostik der Halswirbelsäule.

Der DVT SCS MedSeries® H22 besitzt ein breites Indikationsspektrum und ist aus der Orthopädie und Chirurgie nicht mehr wegzudenken. Das DVT verwendet einen hochauflösenden Detektor sowie eine spezifische Steuerung der Röntgenquelle. Diese bewegen sich während der Aufnahme vollautomatisch auf einer zirkulären Bahn und führen eine Drehung um 210 Grad um das aufzunehmende Volumen durch. Die hochauflösenden Schnittbilder stehen inklusive Rekonstruktionszeit innerhalb von 2-3 Minuten in gleichzeitig vorliegender axialer, koronaler und sagittaler Ansicht am Befundmonitor zur Beurteilung durch den behandelnden Arzt zur Verfügung. Bei SPORTHOMEDIC besitzen 6 Fachärzte die Fachkunde DVT im Anwendungsgebiet Rö9.2 gemäß der Fachkunde-Richtlinie und sind damit berechtigt, die DVT-Diagnostik durchzuführen, zu befunden und abzurechnen. Durch die unmittelbar aus der Sprechstunde heraus zu generierende bildgebende Diagnostik spart der Patient Zeit und Schnittstellenprobleme durch die Wiedereinbestellung des Patienten nach auswärtiger Diagnostik werden vermieden (in house Diagnostik).

Die Strahlenbelastung der 3D-Schnittbildgebung des SCS DVT ist im Vergleich mit der eines konventionellen CT um mindestens 50% geringer und kann bei Anwendung von Low-Dose-Protokollen eine Reduzierung um bis zu 92% erreichen. Im Resultat ist es SPORTHOMEDIC damit möglich, eine 3D-Schnittbilddiagnostik durchzuführen, die sehr strahlenarm ist und die exakte Beurteilung von Grenzflächen zwischen Metall- und Knochenstrukturen zulässt.

Das SCS DVT wird bei SPORTHOMEDIC vielfältig eingesetzt und ermöglichen dem behandelnden Arzt eine exakte Beurteilung und optimale Therapieplanung. Der Einsatz des SCS DVT außerhalb der HWS-Diagnostik erstreckt sich bspw. von der Diagnostik freier Gelenkkörper, der Größenbestimmung von Knochenzysten, der Achsvermessung im Knie- sowie Sprunggelenksbereich, der exakten Bildgebung bei angestrebten Umstellungsosteotomien, der Klärung von Syndesmoseverletzungen (mit Kontrastmittel im Gelenk), der Detektion von Haarrissen oder Ermüdungsbrüchen bis hin zur Darstellung arthrotischer Veränderungen vor allem in den lasttragenden Gelenken.

Das breite Anwendungsspektrum des SCS DVT ergibt sich aus dessen unkomplizierter Anwendung und hochauflösender, strahlenarmer Darstellung. Aus diesem Grund ist es auch im Bereich der HWS-Darstellung zu einem wichtigen Bestandteil der diagnostischen Kette geworden und wird bei SPORTHOMEDIC für die Darstellung der Facettengelenke eingesetzt. Eine Beurteilung ist bis zum Halswirbel C6 möglich und zeigt vor allem verschleissbedingte Veränderungen der kleinen Zwischenwirbelgelenke, Veränderungen der Deck- und Bodenplatte der Wirbelkörper, aber gibt auch Einblicke in die Position des Atlas sowie in die Kiefergelenke und ist somit ein gutes Instrument zur differenzierten Beurteilung von HWS-Beschwerden.

Im Folgenden werden exemplarisch drei praxisnahe Musterindikationen aufgeführt, die den Einsatz und die Wertigkeit des DVT in der HWS-Diagnostik aufzeigen:


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Abbildung 1: 22 jährige Patientin, Schmerzen im Bereich der HWS, beeinträchtigter Schlaf, viel Stress im Alltag, häufig drückende Kopfschmerzen, trägt Kieferschiene. Befund: diskrete Linksventralisierung des Atlas


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Abbildung 2: 33 jährige Patientin mit HWS-Beschwerden und Kopfschmerzen. Befund: rechts leichte Ventralverschiebung des Atlas. Unterkiefer links nach ventral subluxiert, beginnende Facettengelenkarthrose C3 rechts.


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Abbildung 3: 29 jährige Patientin mit Nackenschmerzen, trägt Knirscherschiene. Befund: Gelenkspalt linker Kiefer verschmälert, Atlastranslokation nach links cranial, Facetten und Uncovertebral oB., linker Kiefer ventralisiert, geringe Antelisthesis C3, Linkstranslation Atlas


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Abbildung 4: 30 jährige Patientin mit rezidivierenden pseudoradikulären Cephalgien. Befund: Atlastranslokation nach links, Malrotation der gesamten HWS, Gelenkspaltverschmälerung linkes Kiefergelenk, diskrete Atlas Rotation nach rechts ventral.