Perspektive DVT – „Die SCS 3-D-Bildgebung zur vollständigen Diagnostik rheumatischer Erosionen“

MSExtremitätendiagnostik, Publikationen


Erfahrungsbericht


Perspektive DVT – Die SCS 3-D-Bildgebung zur vollständigen Diagnostik rheumatischer Erosionen


Mittwoch, 07.10.2020


Viele Patienten leiden an rheumatischen Erkrankungen, deren Auswirkungen auf den Bewegungsapparat eine gesicherte Diagnostik sowohl im Rahmen der Frühdiagnostik als auch in der Verlaufskontrolle voraussetzt. Nachdem sich das vollständige Ausmaß der einhergehenden Erosionen auf Basis des 2-D-Röntgen nicht immer hinreichend darstellen lässt, ist eine Schnittbildgebung notwendig. Das klassische CT mit seiner deutlich höheren Strahlenbelastung und das MRT infolge der insuffizienten Auflösung ossärer Strukturen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle.


Der digitale Volumentomograph (Cone Beam CT) SCS MedSeries® H22 (nachfolgend H22) als 3-D-Schnittbildverfahren zur multiplanaren und dreidimensionalen Darstellung hat sich in der Frühdiagnostik rheumatischer Erkrankungen etabliert. Dies vor dem Hintergrund, da die Strahlendosis des H22 im Vergleich zu einem klassischen CT um bis zu 92% reduziert ist und selbst im Vergleich zu dem 2-D-Projektionsröntgen in 2 Ebenen geringer ausfällt. Zudem erzeugt das H22 Schnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung von 0,2 mm ohne Verluste durch Projektionen.


Die genannten Eigenschaften des H22 samt den Forderungen des neuen Strahlenschutzgesetzes nach dem bestmöglichen Nutzen-Risiko-Verhältnis für den Patienten (ALARA-Prinzip), sorgen - bei entsprechender Indikationsstellung - häufig für dessen Einsatz als Primärdiagnostik. Da das H22 vom Orthopäden oder Unfallchirurgen eigenständig angewendet wird, stehen die Bildergebnisse zudem unmittelbar zur Verfügung. In Kooperation mit internistisch rheumatologischen Ärzten können damit die notwendigen therapeutischen Maßnahmen eingeleitet oder operative Indikationen gestellt werden.


Das Haupteinsatzgebiet des H22 in der Rheumadiagnostik liegt in der ossären Darstellung von erosiven Veränderungen, welche sich zu Beginn einer rheumatoiden Arthritis in den Gelenken von Hand und Fingern sowie im Bereich des Vorfusses zeigen. In diesem Rahmen gilt es, kleinste Veränderungen an den Grenzlamellen im Bereich des Knorpel-Knochenübergangs zu detektieren. Die hochauflösenden 3D-Schnittbilder des H22 liefern dabei alle Informationen zur Festlegung eines Therapieverfahrens.


In Abbildung 1 wird ein Fallbeispiel gezeigt, dass, neben einer geringeren Strahlendosis im Vergleich zum 2-D-Röntgen in zwei Ebenen, die Wertigkeit des H22 bei der geplanten operativen Versorgung einer unter destruierender, chronisch-entzündlichen Arthritis leidenden Patientin darstellt.


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Abbildung 1: 63-jährige Patientin., 35 Jahre rheumatoide Arthritis mit multilokulärer Gelenkdestruktion, aktuell ohne Basismedikation; CB CT li. Ellenbogengelenk, Abklärung Ausmaß artikulärer Luxationsstellung, Beurteilung Bone-Stock zur Planung operativer endoprothetischer Versorgung a) Koronale Ansicht, luxierter Radius, komplette Destruktion Radiuskopf, rheumatisch bedingte Zysten in Epikondylen, ausreichend knöchere Weite des Schaftes zur Implantataufnahme mit durchgehender Kortikalis. b) Sagittale Ansicht, luxierter Olecranon, gute knöchere Situtation zur Aufnahme zementierter Prothesenkomponente im Bereich der proximalen Ulna, keine anatomischen Gelenkstrukturen mehr vorhanden. c) Axiale Ansicht, zystische Destruktion der Epikondyle mit Durchbrechung der Kortikalis, luxierte Stellung von Radius und proximaler Ulna. d) 3-D-Rekonstruktion verdeutlicht desolate Gelenkstellung und luxierte Gelenkpartner



Dr. med. M. Preis, Wiesbaden

Der Autor steht für Rückfragen zur Verfügung. Die Kontaktvermittlung kann telefonisch unter 06021 429 433 33 oder per E-Mail an bvou@myscs.com angefragt werden.