Perspektive DVT – „Die SCS Bildgebung in der prä- und postoperativen Diagnostik“

Marco HerdtAllgemein, Publikationen


Perspektive DVT – Die SCS Bildgebung in der prä- und postoperativen Diagnostik


Dr. med. Frank Burkardsmaier im Interview
Focus Praxis · Kempten


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Donnerstag, 22.07.2021

Focus Praxis

In Kempten leiten Dr. med. Frank Burkardsmaier und seine Kollegen Dr. med. Walter Schmidt, Dr. med. Dirk Steiner sowie Dr. med. Dirk Theurer die orthopädische und unfallchirurgische Focus Praxis. Im Jahr 2020 hat sich das Ärzteteam gemeinsam dazu entschlossen, ihr Diagnostikspektrum mit dem SCS MedSeries® H22 DVT zu erweitern.


Die hohe Strahlenhygiene hat überzeugt

Dr. Burkardsmaier, welcher bereits im Jahr 2017 erstmalig von der hochwertigen 3-D-Schnittbildgebung erfahren hat, ist zunächst durch Pressemitteilungen sowie durch publizierte Artikel in Fachmagazinen hierauf aufmerksam geworden: „Ich war beeindruckt von den dort gezeigten Bildern und habe direkt mit Kollegen telefoniert, von denen ich wusste, dass sie über ein solches System verfügen“, sagt er hierzu. Anschließend haben sich auch seine Kollegen etwas näher mit der Thematik, insbesondere mit der hohen Strahlenhygiene, auseinandergesetzt. Letztendlich war diese ausschlaggebend für die Entscheidung einer Implementierung, sodass die vier Ärzte daraufhin gemeinsam den Kontakt zur Firma SCS gesucht haben: „Die einfache Handhabung sowie die hervorragende Bildqualität haben uns überzeugt, sodass wir sehr froh darüber sind, seit Mai 2020 ein DVT in unserer Praxis in Betrieb zu haben.“


Diagnostische Sicherheit für Patient und Arzt

In der Focus Praxis findet das DVT insbesondere in der präoperativen Planung sowie der postoperativen Kontrolle seine Anwendung. Wenn möglich, so Dr. Burkardsmaier, wird dieses bereits in der Primärdiagnostik eingesetzt, da das Röntgenbild gerade im Gelenkbereich immer Überlagerungsartefakte darstellt. Folglich muss man zur Darstellung von Gelenkkörpern oder einem Bruch meist ohnehin noch eine weitere dreidimensionale Aufnahme durchführen: „Aufgrund der niedrigeren Strahlenbelastung des Systems gibt es für mich somit keinen Grund mehr, vorab erst noch ein konventionelles 2-D-Bild zu erstellen“, fügt er hinzu.

Zudem leistet die hochauflösende Schnittbildgebung einen großen Beitrag zur diagnostischen Sicherheit, insbesondere im Bereich der Metallartefakte: „Hier ist das Wesentliche, dass man z. B. bei Knieprothesen oder bei Sprunggelenksendoprothesen eine sichere Diagnostik bezüglich Lockerungsanzeichen hat, die man in einem konventionellen CT gerade im Interface Bereich zwischen Prothese, Zement und Knochen oftmals nur schwer erkennen kann“, so der Mediziner. Dies ist durch den Metallalgorithmus nun wesentlich einfacher darzustellen. Des Weiteren bringt die 3-D-Bildgebung eine große Sicherheit bei einer Bohrkanalbeurteilung oder bei einer geplanten Revision der vorderen Kreuzbandplastiken mit sich.


Sofortige Therapieplanung für den Patienten

Doch nicht nur die geringe Strahlenbelastung und die hohe diagnostische Sicherheit haben Dr. Burkardsmaier überzeugt, sondern vor allem auch die damit verbundene Möglichkeit der Belastungsaufnahmen der unteren Extremitäten. Beispielsweise sind diese nach einer Unfallversorgung oder nach einer Korrektur einer Vor- und Rückfußfehlstellung im Bereich der prä- und postoperativen Analyse sehr hilfreich. Insbesondere bringt das dreidimensionale Bildgebungssystem laut dem Mediziner bei der Behandlung von Unfallpatienten einen großen Nutzen mit sich: „Unsere Patienten profitieren spürbar von der schnellen Durchführung, der schmerzfreien sowie einfachen Lagerungen und der sofortigen Diagnosesicherheit.“ So kann nun bereits beim Erstkontakt nach der erfolgten Diagnostik ein Behandlungsplan festgelegt und direkt mit dem Patienten besprochen werden. Auch das gesamte Praxisteam sieht in der DVT-Anwendung einen großen Zugewinn, vor allem die einfache Handhabung und die schnelle Auswertung der Ergebnisse tragen zu einem raschen und einfachen Praxisworkflow bei.


Abschließende Botschaft an die Kollegen aus der O&U

Zuletzt möchte Dr. Burkardsmaier auch die Kollegen aus der O&U dazu inspirieren, sich einmal intensiv mit der 3-D-Bildgebung sowie der Studienlage im Bereich der Strahlenhygiene zu beschäftigen. Er persönlich ist überzeugt, dass wenn man als Arzt in einer niedergelassenen Praxis tätig ist und die Amortisationsberechnung gegeben ist, alle Argumente für eine Implementierung sprechen. „Ich denke, dass die SCS Bildgebung eine ähnliche Revolution darstellt, wie damals die Einführung der Kernspintomografie und vor allem wir im Fachbereich der O&U sollten uns mit der Thematik beschäftigen.“




Fallbeispiel

Radiusköpfchenfraktur & Speichenfraktur

Es folgt die Fallvorstellung eines ärztlichen Kollegen, welcher beim Fahrradfahren gestürzt ist. Er kam kurz nach dem Sturz in die Praxis und äußerte Schmerzen am rechten Handgelenk und am Ellenbogen mit entsprechender Symptomatik während der Untersuchung. Daraufhin wurde am Handgelenk und am Unterarm-Ellenbogen ein DVT durchgeführt, wobei sich eine isolierte Radiusköpfchenfraktur Mason 1°, die nicht verschoben war, gezeigt hat. Ebenfalls zeigte sich eine verschobene Speichenfraktur mit Gelenkbeteiligung, welche dann ein paar Tage später operativ versorgt wurde. Die postoperative Kontrolle erfolgte zum Nachweis der vollständigen Gelenkherstellung und Lage des Osteosynthesematerials am übernächsten Tag wieder mit dem DVT. Der Ellenbogen wurde konservativ behandelt und im Verlauf noch mehrmals kontrolliert, um ggf. eine auftretende Dislokation des Radiusköpfchens exakt feststellen zu können. Da dies nicht auftrat, konnte weiterhin konservativ behandelt werden. Ca. 6 Monate nach dem Unfall wurde vor der geplanten Metallentfernung erneut eine dreidimensionale Aufnahme des Handgelenks erstellt. Vor Kurzem ist nun die Metallentfernung erfolgt. Insgesamt hatte der Kollege eine 8-wöchige Arbeitspause und konnte danach wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden.


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Dr. med. Frank Burkardsmaier


Erschienen in: SCS Magazin 01-2021