Perspektive DVT – „Aussagekräftige Aufnahmen erleichtern die Therapieplanung“

Lena SimmerlErfahrungsberichte, Extremitätendiagnostik


Perspektive DVT –
„Aussagekräftige Aufnahmen erleichtern die Therapieplanung“


Im Interview mit Herrn Dr. med. Dietmar Göbel · Orthopädie Donaueschingen



Zusammen mit seinem Kollegen Herrn Jens Seydel, führt Herr Dr. med. Dietmar Göbel seit 2004 eine Gemeinschaftspraxis in Donaueschingen in Baden-Württemberg. Dort bieten sie den Patienten ganzheitliche Orthopädie, Chiro- und physikalische Therapie sowie Naturheilverfahren an, haben aber einen besonderen Fokus auf der Sportmedizin. Deshalb sind schnelle Diagnosen und Therapiefindungen wichtig, um verletzte Sportler nach ihrer Genesung zügig wieder in den Trainingsalltag zurückzuführen. Um diesem Anspruch der aktiven Patienten nachkommen zu können, entschied sich das Ärzteduo im Februar 2019 für die Installation eines DVT der SCS MedSeries® H22 Klasse.

In unserem Interview erzählt Herr Dr. Göbel, der selbst einen leistungssportlichen Hintergrund als ehemaliger Kunstturner der Nationalmannschaft und als heutiger Ultraläufer hat, von der Entscheidungsphase und wie das DVT den Alltag in der Praxis optimiert hat.


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Seit Februar 2019 kann Herr Dr. med. Göbel die innovative SCS Bildgebung in der eigenen Praxis anbieten.


Belastete Aufnahmen und unmittelbare Verfügbarkeit überzeugten

Während eines Kongresses für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie auf Kreta war Herrn Dr. Göbel 2018 zum ersten Mal das DVT der SCS MedSeries® H22 Klasse aufgefallen. Bei seiner Recherche kristallisierte sich schon bald heraus, dass die SCS Bildgebung sich für die Sportmedizin bestens qualifiziert und ihn bei seiner täglichen Arbeit in der Praxis unterstützen kann. „Also mich hat es wahnsinnig geärgert, dass ich immer auf irgendwelche Befunde von Radiologen warten musste“, erklärt der Facharzt. „Bei Sportunfällen, bei denen die Sportler erst viel zu spät die Praxis aufsuchen, obwohl sie in ein paar Tagen ein Event haben, an dem sie gerne teilnehmen würden und ein schnelles Ergebnis brauchen, war man immer von der Terminfindung beim Radiologen abhängig. Mit dem DVT habe ich ein Instrument in meiner Praxis, das sofort verfügbar ist und eine Funktionsuntersuchung darstellt.“

Mit der Möglichkeit des „Weight-Bearing“ können Aufnahmen unter Belastung aufgenommen werden – das macht den Einsatz der SCS Bildgebung in der O&U besonders wertig, da Patienten die Schmerzen in den unteren Extremitäten oft erst bei natürlicher Belastung wahrnehmen. Für Herrn Dr. Göbel war diese Funktion neben der unmittelbaren Verfügbarkeit in den eigenen Räumen das wichtigste Argument. „Dass ich im Fuß- und Kniebereich belastet arbeiten kann, war für mich entscheidend. Ich kann natürlich auch bestimmte Handgelenksverletzungen belastet untersuchen, aber das betrifft in unserer Praxis hauptsächlich die Vorfußbelastung, das Sprunggelenk und die Kniebelastung. Diese sofortige Verfügbarkeit, Unabhängigkeit und die Funktionsuntersuchung, diese Punkte waren für mich das ganz Entscheidende.“

 


Begeisterte und aufgeklärte Patienten

Für die Patienten der Gemeinschaftspraxis in Donaueschingen war diese Art der Aufnahme 2019 etwas völlig Neues, erzählt der Facharzt. Einer der Vorteile der SCS Bildgebung ist die direkte Verfügbarkeit vor Ort, die den Patienten den Umweg über andere Praxen erspart. „Anfangs war mir erst gar nicht so bewusst, dass es für die Patienten ein riesiger Benefit ist, die Aufnahmen direkt mit Ihrem Arzt besprechen zu können. Sie müssen nicht mehr mit der Aufnahme vom Radiologen erst zum Hausarzt oder Orthopäden, um über die Bilder zu sprechen.“

Durch die einfache 3-D-Darstellung in der mitgelieferten Software kann der Arzt dem Patienten den Befund leicht und anschaulich darstellen. Auch Herr Dr. Göbel macht von dieser Funktion Gebrauch: „In der Regel können die Patienten die Bilder funktionell verstehen. Ich drehe ihnen die 3-D-Darstellung so, dass sie es nachvollziehen können. Ich erläutere ihnen die Darstellung dann, damit sie die Schichttechnik verstehen und gehe die Schichten einzeln mit ihnen durch.“

Zunächst dachte der Facharzt, dass die Aufnahmen und die nachfolgenden Besprechungen einen großen Zeitaufwand darstellen, doch schnell wurde klar, dass zwischen einer Aufnahme im DVT und dem Nativröntgen zeitlich für seine Mitarbeiterinnen eine große Zeitersparnis besteht. „Spätestens wenn man am Kniegelenk eine Tangentialaufnahme macht oder bei einer Sprunggelenksverletzung vielleicht ein drittes oder viertes Bild oder bei einem Sturz auf das Handgelenk, bei dem man eine Kahnbeinserie mit 4 Bildern braucht – also da ist eine Aufnahme mit dem DVT deutlich schneller, was wir so gar nicht erwartet hätten.“


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Immer präzise Diagnostik – auch im Schuh

Das DVT findet in der Gemeinschaftspraxis von Herrn Dr. Göbel und Herrn Seydel am häufigsten im Knie- und Sprunggelenksbereich seinen Einsatz. Dort haben sich nicht nur die Aufnahmen unter natürlicher Gelenkbelastung schnell bewährt, sondern auch noch andere Vorteile ergeben, die ihm und seinen Kollegen dabei helfen, ihre Diagnostik zu präzisieren: „Ich untersuche, ob Einlagen oder Laufschuhe tatsächlich den Support im Vorfußbereich bringen, den der entsprechende Patient braucht. Mit dem DVT kann ich Einlagen und Abrollsysteme mit der Auswirkung aufs Kniegewölbe im Schuh untersuchen – das kann ich in keinem anderen Computertomographen. Im DVT brauche ich mir keine Gedanken zu machen, ob der Schuh jetzt eine Schnürung oder sonstiges hat.“  Darüber hinaus kann die SCS Bildgebung bei funktionellen Arthrosefragestellungen angewendet werden: „In der belasteten Aufnahme erkenne ich im Einbeinstand bzw. bei bestimmten Beugewinkeln im Knie einen kleinen Shift der medialen Femorkondyle nach ventral, was ggf. auch in Kombination mit einer Rotationskomponente sozusagen das Fass der Arthrose zum Überlaufen bringen kann.“

Das Super-Ultra-Low-Dose (SULD) Aufnahmepreset, mit dem jedes System der SCS MedSeries® H22 Klasse ausgestattet ist, wurde von Medizinphysik-Experten entwickelt. Dieses hat den Vorteil, dass die resultierende Strahlendosis unter der eines im O&U-Einsatz typischen, digitalen Projektionsröntgen in 2 Ebenen einzuordnen ist. Daher gibt es bei Herrn Dr. Göbel auch keinen Grund mehr, das 2-D-Röntgen als Primärdiagnsotik noch anzuwenden. Das Protokoll senkt die Strahlung auf ein Minimum, ohne dabei an Aufnahmequalität einzubüßen. Damit liefert es bei gleicher oder niedrigerer Strahlung deutlich mehr Informationen als das herkömmliche Röntgen. „Dadurch, dass wir jetzt das SULD-Protokoll haben, ist die Strahlenbelastung niedriger und ich habe eine viel, viel höhere Aussagekraft, so dass wir heute bei Verletzungen im Handgelenk, Ellenbogen, Unterarm, Finger, bei rheumatischen Veränderungen im Hand- und Fußbereich konsequent das DVT anwenden und nicht mehr das Nativröntgen.“

 

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Erweitertes Einzugsgebiet durch Weiterempfehlung der Patienten

Seit der Implementierung 2019 hat die Verfügbarkeit der SCS Bildgebung und die Spezialisierung in der DVT-Diagnostik rund um Donaueschingen die Runde gemacht – inzwischen gehört ganz Süd-Baden-Württemberg zum Einzugsbereich, erzählt uns Herr Dr. Göbel.

Die Praxis ist dank des Einsatzes des DVT bekannt dafür geworden, dass Fälle schneller beurteilt werden und es zu keinen Terminketten kommt, die sich über mehrere Wochen hinweg ziehen – eine Information, die von Patient zu Patient weitergetragen wird. „Die Patienten wissen, dass sie zur Erstvorstellung oder mit einer bestimmten Frage zu uns kommen und mit einem Ergebnis, das sie auch verstehen und nachvollziehen können, wieder nach Hause gehen. Wir können sofort mit der Therapie loslegen und das hat sich herumgesprochen. Das war für uns nochmal ganz überraschend, denn damit haben wir eigentlich gar nicht so gerechnet.“  Dem Arzt fiel vor allem auf, dass das Wissen um die bessere Diagnostik inzwischen auch generationsübergreifend weitergegeben wird. So bringen ehemals verletzte, ältere Patienten ihre verunfallten Kinder in die Praxis, weil sie wissen, dass den jungen Sportlern dort eine zügige Therapie angeboten werden kann, selbst bei üblich schwer zu erkennenden Frakturen. „Bei Sportverletzungen kommen die Kinder mit einer Diagnose aus der Praxis, ohne dass sie zuvor 6 Stunden in einer Notaufnahme warten mussten. Somit haben wir indirekt schon die nächste Generation von Kindern an die Funktionen des DVT herangeführt und das zieht nach und nach auch Kreise.“


Eine wirtschaftlich sinnvolle Investition

Wirtschaftlich gesehen hat das DVT einen positiven Einfluss auf die Praxis. Als Herrn Dr. Göbel und seinem Team das Potenzial der besseren Diagnostik klar wurde, kam er mit den ersten Berechnungen auf 13 Untersuchungen pro Monat, die mit dem DVT gemacht werden müssten, um die Kosten zu decken. „Für uns hätte es gereicht, wenn wir eine Kostendeckung erzielt hätten. Jetzt haben wir jeden Monat ein Plus. Wir haben das System geleast und für uns war es auch ein wirtschaftlicher Benefit und nicht nur eine absolute Qualitätssteigerung.“ Bei der Abrechnung der 3-D-Bildgebung achtet die Praxis darauf, die DVT-Aufnahme bei IGeL-Patienten gleichwertig wie die Privatleistung anzubieten. „Wir finden, dass diese Untersuchung den Preis wert ist. Es ist eine hochwertige Qualität, die ich anbiete und die kann nicht bei einem Patienten so viel kosten und bei dem anderen so viel. Aber das ist eine persönliche Einschätzung von uns. Wir leben also rein von den Privatpatienten und für uns hat es sich wirtschaftlich rentiert.“

Große Zufriedenheit in der Praxis

Das Team der Gemeinschaftspraxis Donaueschingen ist vom Einsatz der SCS Bildgebung nach wie vor begeistert. Für Ärzte, die sich noch in der Entscheidungsfindung befinden, hat Dr. Göbel einen praktischen Tipp parat: „Wer ganz sichergehen will, dass sich das DVT lohnt, der soll unter den Rahmenbedingungen, dass er bei jeder Extremitätenverletzung des Privatpatienten eine Aufnahme machen kann, perspektivisch für zwei oder drei Wochen eine Strichliste führen oder historisch einfach die Statistik der abgerechneten Fallzahlen der 5010, 5020, 5030, 5100 der letzten 12 Monate ermitteln. Er wird sehen, dass allein das reichen wird, um die Kosten zu decken. Dazu kommt die entsprechende Selbstzufriedenheit in der Praxis mit der schnellen und genauen Diagnostik, die man selbst in der Hand hat. Die Arzthelferinnen gewinnen wertvolle Arbeitszeit, da Anrufe und Warteschleifen in den Radiologien entfallen. Sobald also eine Kostendeckung erreicht ist, kann die kleinste Praxis ein H22 anschaffen und gleichzeitig die Arbeitszufriedenheit steigern. Das möchte ich allein deswegen nicht mehr missen. Ich fühle mich als Anwender der SCS Bildgebung wohl, ich habe ein Instrument, das ich sicher anwenden kann und damit hat sich auch ein gewisser Eigenstolz auf die eigenen Praxisräumlichkeiten und deren Ausstattung entwickelt.“



Dr. med. Dietmar Göbel
Karlstr. 10
78166 Donaueschingen
www.orthopaedie-donaueschingen.de